Schaumstoffpolster versus Papier als Innenverpackung
Blogeintrag
April 15, 2021
Blogeintrag
April 15, 2021
Vor ĂŒber 60 Jahren wurden die ersten Produkte aus aufgeschĂ€umtem Polyurethan zur Polsterung von Produkten wĂ€hrend des Transports eingefĂŒhrt. In den letzten sieben Jahren ist die Verwendung von Schaumstofflösungen jedoch rĂŒcklĂ€ufig und hat im Vergleich zum Höhepunkt ihrer PopularitĂ€t fast ein Drittel ihres Marktanteils verloren. Woran liegt es, dass ein Produkt, das seit Jahrzehnten so beliebt war, jetzt so schnell in Ungnade fĂ€llt? WĂ€hrend Umweltbelange eine groĂe Rolle bei der Abkehr von Kunststoffen spielen, liegt die Antwort teilweise in einem noch Ă€lteren Produkt â dem Papier â sowie in der Entwicklung neuer Technologien, die unser VerstĂ€ndnis davon revolutionieren, was Papier leisten kann.
Die Verbraucher sind sich zunehmend bewusst, wie sich die Wahl ihrer Versandoptionen auf die Umwelt auswirken kann. So wĂŒnschen sich 78 % der Verbraucher in den Vereinigten Staaten, dass mehr Marken anstelle von Plastik mehr Papier als Innenmaterial in ihren Verpackungen verwenden. Dieser Trend zeigt sich mittlerweile auf der ganzen Welt. Die Schaumstoffpolster werden chemisch hergestellt. Zudem sind sie als Stoffe der Kategorie 1 mit âhöchstem Schweregradâ eingestuft, da sie Haut und Atemwege reizen sowie möglicherweise krebserregend sind.
Doch nicht nur aufgrund der Vorlieben der Verbraucher und gesundheitlichen Bedenken sondern auch aufgrund ökologischer Vorteile ist es sinnvoll, Kunststoffe durch Papier zu ersetzen. Papier kann einfach recycelt werden und besteht zu 100 % aus nachhaltigen Materialien. Zudem trĂ€gt PlastikmĂŒll in hohem MaĂe und mit verheerenden Folgen zur Verschmutzung der Umwelt bei. Laut National Geographic werden von den 400 Millionen Tonnen Kunststoff, die geschĂ€tzt jedes Jahr produziert werden, 160 Millionen Tonnen â also rund 40 % â ausschlieĂlich fĂŒr primĂ€re und sekundĂ€re Verpackungszwecke verwendet. Schaumstofflösungen basieren auf Kunststoff, sind fĂŒr die einmalige Verwendung bestimmt und lassen sich deutlich schwieriger als Papier ĂŒber den HausmĂŒll entsorgen. Infolgedessen landen diese Schaumstoffe hĂ€ufig auf Deponien, wo es mehrere hundert Jahre dauern kann, bis sie abgebaut sind â wenn sie ĂŒberhaupt auf natĂŒrliche Weise zersetzt werden können.
Doch obwohl Kunststoff aus Umweltgesichtspunkten unbedingt ersetzt werden muss und die Verbraucher nachhaltige Verpackungen eindeutig bevorzugen, hĂ€lt sich hartnĂ€ckig die Meinung, dass Schaumstoff fĂŒr die Polsterung bestimmter Produkte notwendig ist. An dieser Stelle steht das Verpackungstechnikteam von Ranpak bereit, um MissverstĂ€ndnisse auszurĂ€umen und zu zeigen, wie effektiv der Einsatz von Papier sein kann.
Damit eine Polsterung ihre Aufgabe tatsĂ€chlich erfĂŒllen kann, mĂŒssen mehrere Dinge gewĂ€hrleistet sein.
ZunĂ€chst einmal muss die Polsterung die im Karton verpackten GegenstĂ€nde angemessen schĂŒtzen. Im Labor können wir die Schutzwirkung von Polstermaterialien messen, indem wir die G-KrĂ€fte aufzeichnen, denen die verpackten GegenstĂ€nde bei einem Sturz in den unterschiedlichsten VerpackungsausfĂŒhrungen ausgesetzt sind. Ein G ist das Ăquivalent des Drucks, den die Erdanziehungskraft auf jedes Objekt im Ruhezustand ausĂŒbt. Doch wenn ein Karton herunterfĂ€llt, fĂŒhrt die Beschleunigung seines Inhalts beim Aufprall auf den Boden zu viel höheren G-KrĂ€ften. Diese höheren G-KrĂ€fte können, wenn sie nicht durch eine angemessene Polsterung abgeleitet werden, dazu fĂŒhren, dass GegenstĂ€nde brechen, sich verformen oder zerkratzt werden.
Zweitens muss die Lösung kosteneffizient und skalierbar sein. Das richtige MaĂ an Schutz der GegenstĂ€nde hĂ€ngt davon ab, wie viel sie wiegen und wie zerbrechlich sie sind. Sobald der wirkliche Polsterungsbedarf ermittelt wurde, können wir eine maĂgeschneiderte Lösung entwickeln, die ein ausgewogenes VerhĂ€ltnis zwischen Schutz und niedrigen Kosten bietet.
Und schlieĂlich muss sich die Polsterung noch so schnell und unkompliziert wie möglich einlegen lassen. In unserer GeschĂ€ftswelt ist Zeit Geld; so wird oft davon ausgegangen, dass Schaumstoff sich am schnellsten in einen Karton einlegen lĂ€sst. Die RealitĂ€t zeigt jedoch, dass dies nicht unbedingt stimmt. Die Ingenieure von Ranpak haben das PadPakÂź-Papierpolstersystem so konzipiert, dass es einfach zu handhaben und einzusetzen ist, denn damit können die Papierpolster schnell gefaltet und fixiert werden. WĂ€hrend fĂŒr aufgeschĂ€umte Kunststoffe verschiedene Chemikalien, u. a. Isocyanate, kombiniert werden mĂŒssen, damit sich das Material ausdehnt, sind beim PadPak-System keine langwierigen chemischen Reaktionen erforderlich: Hier wird recycelbares und umweltvertrĂ€gliches Papier schnell nach Wunsch geformt.
In Zusammenarbeit mit unseren Kunden fĂŒhren unsere Ingenieure Tests durch, um die optimale Verpackungsstrategie fĂŒr jedes einzelne Produkt zu entwickeln. Dank unserer mit Hunderten von Papierpackungen gesammelten Erfahrungen können wir die Eigenschaften von Papierpolsterungen direkt mit denen von Kunststoffschaum vergleichen, den sie ersetzen.
Die Verpackungsingenieure von Ranpak wurden mit der Entwicklung eines Systems zum Schutz elektronischer GerĂ€te fĂŒr die Luftfahrt beauftragt. Die Testpakete wurden aus einer Höhe von 80 cm fallen gelassen, einer typischen Fallhöhe fĂŒr verpackte Produkte mit einem Gewicht von bis zu 10 kg.
Bei einem weiteren Szenario, in dem die Papierpolsterung die Schaumstoffpolsterung ĂŒbertreffen konnte, ging es um den Schutz von Autoscheinwerfern vor BeschĂ€digungen. Bei diesem Verpackungsauftrag mussten die Ingenieure sich auf mehr als nur ein Produkt einstellen und unterschiedliche Gewichte und SchadensanfĂ€lligkeiten berĂŒcksichtigen.
Die Kartons wurden mit der flachen Seite nach unten fallen gelassen, da 70 % aller TransportschĂ€den durch einen solchen Sturz verursacht werden. DarĂŒber hinaus entstehen bei einem Sturz auf eine ebene FĂ€che die gröĂten SchĂ€den an verpackten Produkten. Auch hier zeigte sich das Papier als eindeutig ĂŒberlegen und stellte gleichzeitig seine Vielseitigkeit und WiderstandsfĂ€higkeit unter Beweis.
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